Zusätzlich zur Anfang Oktober neu erschienenen IATF 16949:2016 (früher ISO/TS 16949) befanden sich auch die VDA-Bände aktuell in Überarbeitung. Seit dem 6. Januar 2017 gibt es offizielle Übergangs-regeln zu den neuen VDA 6 Bänden, die der Übergangsregelung zur IATF 16949 ähneln. Hierbei handelt es sich um:

  • VDA- 6.1 – QM-Systemaudit,
  • VDA- 6.2 – QM-Systemaudit Dienstleistung und
  • VDA- 6.3 – Prozessaudit
  • VDA- 6.4 – Produktionsmittel.


VDA 6.1:
Die 5. Auflage des VDA Bandes 6.1 wird mit dem 01. 07.2017 die bisherige 4. Auflage aus dem Jahr 2010 ersetzen (Die Anforderungen aus VDA Band 6 gelten ab dem 01.07.2017 für alle VDA-Zertifizierungen). Spätestens ab diesem Zeitpunkt sind alle 3rd-party Audits nach VDA 6.1 gemäß der 5. Auflage durchzuführen. Der neue Band ist eine Ergänzung zu den bisher erschienenen Bänden und dient zur Bewertung von Qualitätsmanagementsystemen unter vergleichbaren Bedingungen.

VDA 6.2: Entwickelt vom Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA), wurde die neueste Auflage 2017, analog zu den besonderen Anforderungen der ISO 9001:2015 und IATF 16949:2016, aktualisiert und veröffentlicht. Der VDA 6.2 entspricht inhaltlich dem Aufbau der ISO 9001. Dies erleichtert es Unternehmen, ihr Qualitätsmanagementsystem ausgehend von der ISO 9001 weiterzuentwickeln. Außerdem beinhaltet das Regelwerk Aspekte des EFQM-Modells (European Foundation for Quality Management).

VDA 6.3: Der VDA-Band 6.3 hat sich seit Veröffentlichung der ersten Auflage im Jahr 1998 zum weltweit anerkannten Standard für Prozessaudits in der Automobilindustrie entwickelt. Die Richtlinie, die zuletzt 2010 aktualisiert wurde, erscheint Anfang 2017 in dritter, überarbeiteter Fassung. Die Neuerungen betreffen vor allem drei Bereiche:

  • Überarbeitung des Fragenkatalogs
  • Vereinfachung der Bewertungssystematik und Erläuterungen zu den bestehenden Bewertungsregeln
  • Anforderungen und Schulungskonzepte für Auditoren.

VDA 6.4: Der VDA-Band 6.4 für Produktionsmittel liegt jetzt in seiner dritten Ausgabe vor. Seine Präferenz liegt in der Tatsache, dass Produktionsmittel einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren gerade der deutschen Automobilindustrie sind. Die Qualität der Produktionsmittel und Werkzeuge, aber auch die kooperative Zusammenarbeit mit dem Kunden steht im Fokus dieses Regelwerkes mit seinen branchen-spezifischen Anforderungen. Auch hier wurde durch die Herausgabe der DIN EN ISO 9001:2015 eine Erneuerung des Regelwerkes VDA 6.4 notwendig, da dieses spezifische Regelwerk auf der DIN EN ISO 9001 aufbaut, da es die Qualitätsmanagementsysteme der Fahrzeughersteller und deren System- und Produkt- bzw. Teilelieferanten unterstützt.

Der VDA QMC hat analog zur Umstellung der Mutternorm ISO 9001:2015 den 14. September 2018 als verbindlichen Endtermin für den Übergang auf die neuen VDA 6, 6.1, 6.2 und 6.3 und 6.4 bestimmt. Das bedeutet, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt alle VDA 6.x-Zertifikate erfolgreich auf die neuen VDA Regelwerke umgestellt sein müssen. Mit dem Audit dieser Umstellung beginnt ein neuer Zertifikatszyklus und es wird ein „eigenständiges VDA-Zertifikat“ ausgestellt (also erfolgt kein Verweis mehr auf die ISO 9001, anders als bei der IATF 16949:2016, bei der eine Zertifizierung nur in Verbindung mit der ISO 9001:2015 möglich ist).

 

Historie zur Umstellung auf die ISO 9001:2015
Hier werden die wichtigsten Daten zur Umstellung auf die DIN EN ISO 9001:2015 dargestellt.
Zur Umstellungshistorie ISO 9001:2015

Aufbau der ISO 9001:2015:
In diesem Leitfaden sind die wichtigsten Inhalte zur DIN EN ISO 9001:2015 zusammengefasst.
Zum Aufbau ISO 9001:2015